Ausbildung bei der Polizei: Einstieg in den mittleren oder gehobenen Dienst
Allein bei der Berliner Polizei hatten sich im vergangenen Jahr 6.000 junge Menschen um eine Ausbildung beworben. 600 Plätze sollen besetzt werden – doch die Anforderungen sind groß: Psychische und physische Belastbarkeit gehören zu den wichtigsten Voraussetzungen für eine Ausbildung bei der Polizei. Was man darüber hinaus mitbringen sollte und wie man seine Chancen auf eine Polizistenkarriere erhöht, das verraten wir hier.
Schulische Voraussetzungen für eine Ausbildung bei der Polizei
Wer eine Ausbildung bei der Polizei machen möchte, der kann sich für einen Einstieg in den mittleren oder den gehobenen Dienst entscheiden. Anwärter für den mittleren Dienst sollten mindestens einen Realschulabschluss oder alternativ einen Hauptschulabschluss mit Berufserfahrung mitbringen. Nach der Ausbildung bei der Polizei wird man im mittleren Polizeivollzugsdienst (Laufbahnabschnitt I) überwiegend in der Bereitschaftspolizei oder im Streifendienst eingesetzt.
Kann man eine Fachoberschulreife oder Fachabitur sein Eigen nennen, kann man sich stattdessen auch für eine Ausbildung bei der Polizei im gehobenen Dienst entscheiden. Hierbei absolviert man ein Duales Studium an einer Polizeifachschule. Nach der Ausbildung bei der Polizei im gehobenen Dienst übernehmen die Anwärter erste leitende Funktionen, wie beispielsweise die Leitung von Einsätzen und Einheiten. Hierbei übernimmt man mehr Verantwortung und erhält dementsprechend auch eine bessere Vergütung.
Neben den schulischen Voraussetzungen müssen noch einige weitere Voraussetzungen erfüllt werden. Unter anderem gehören dazu bestimmte Altersgrenzen, die eingehalten werden müssen – ebenso wie ein sauberes polizeiliches Führungszeugnis ohne Vorstrafen.
Checkliste: 7 Voraussetzungen für eine Polizeikarriere
- Der Bewerber hat die deutsche oder eine andere EU-Staatsangehörigkeit
- Der Bewerber tritt jederzeit für Menschenwürde, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ein
- Der Bewerber ist gesundheitlich fit
- Der Bewerber besitzt den Führerschein der Klasse B oder macht ihn bis zum Abschluss der Ausbildung
- Der Bewerber besitzt das deutsche Schwimmabzeichen in Bronze bzw. Silber
- Der Bewerber ist weder vorbestraft noch hoch verschuldet
- Der Bewerber hat keine Tätowierungen im Gesicht, am Hals oder an den Händen. Tattoos an anderen Körperstellen müssen abgedeckt werden, sofern sie nicht von der Dienstkleidung komplett verdeckt werden
Auswahlverfahren bei der Polizei
Erfüllt man alle Voraussetzungen, muss man noch seine Polizeidiensttauglichkeit unter Beweis stellen, bevor man in die blaue Uniform schlüpfen darf. Hierfür wurde ein spezielles Auswahlverfahren entwickelt, das aus einem Einstellungstest mit verschiedenen Elementen besteht. Neben dem Vorstellungsgespräch und einem Gruppengespräch für einen Einstieg in den gehobenen Polizeivollzugsdienst gehören dazu der schriftliche, der sportliche und der polizeiärztliche Einstellungstest. Die genaue Vorgehensweise und die Voraussetzungen, die bei diesen Tests erfüllt werden müssen, sind jedoch vom jeweiligen Bundesland abhängig.
Fazit: Angehende Polizisten haben die Wahl
Zieht man eine Ausbildung bei der Polizei in Betracht, sollte man vor allem körperlich fit sein, ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis vorweisen und einen Führerschein der Klasse B besitzen können. Darüber hinaus entscheidet die schulische Vorbildung über die mögliche polizeiliche Laufbahn: Mit der mittleren Reife oder dem Hauptschulabschluss und Berufserfahrung kann man sich für einen Einstieg in den mittleren Dienst entscheiden, während man mit der Fachoberschulreife oder dem Fachabitur mit einem dualen Studium im gehobenen Dienst starten kann.