Terror und Kriminalität sorgen nach wie vor für Unsicherheit und Angst in der Gesellschaft – gleichzeitig steigt die Nachfrage nach legalen Waffen zum eigenen Schutz und zum Schutz der Familie stetig an. Neben Pfefferspray, Gaspistolen und Elektroschockern gehört dabei auch der Teleskopschlagstock zu den bekanntesten Selbstverteidigungsmitteln – und das nicht ohne Grund: Ein Teleskopschlagstock ist verhältnismäßig einfach zu bedienen, platzsparend und kostengünstig. Doch ist ein Teleskopschlagstock überhaupt legal? Was sollte man beachten, wenn man sich mit einem Teleskopschlagstock verteidigen möchte? Und welche empfehlenswerten Alternativen zum Schlagstock existieren? Diesen und anderen Fragen sind wir hier auf den Grund gegangen.
Was ist ein Teleskopschlagstock überhaupt?
Bei einem Teleskopschlagstock handelt es sich um eine gerade Hieb- und Stoßwaffe, die meist aus Metall, Holz oder Gummi gefertigt ist. Der Teleskopschlagstock ist meist auf eine Länge von bis zu 1 Meter ausklappbar. Dabei besteht der Schlagstock meist aus zwei bis drei Gliedern, die man entweder auseinanderziehen oder mit einer schwungvollen Schleuderbewegung erweitern kann. Die einzelnen Elemente werden dabei selbstverständlich gut fixiert, sodass ein zuverlässiger Gebrauch des Schlagstocks sichergestellt werden kann, ohne dass sich die einzelnen Teile wieder ineinander schieben. Der Teleskopschlagstock ist dabei nicht zu verwechseln mit einem Totschläger oder einer Stahlrute, die durch Stahlkugeln zusätzlich verstärkt wurden.
Die einzelnen Elemente befinden sich im zusammengeklappten Zustand im Inneren des Griffs, der in der Regel mit Gummi oder einem anderen rutschfesten Material überzogen ist. Eingefahren ist der Teleskopschlagstock in der Regel nicht länger als 30 Zentimeter – im Gegensatz zur Tonfa, die insgesamt maximal 50 Zentimeter misst.
Teleskopschlagstock: Legal oder verboten?
In Online Shops und auch in Ladengeschäften kann man mittlerweile problemlos Teleskopschlagstöcke kaufen – doch ist ein Teleskopschlagstock auch legal? Eins dazu vorweg: Es ist Personen über 18 Jahren erlaubt, einen Teleskopschlagstock legal zu kaufen. Ein Waffenschein oder eine andere offizielle Erlaubnis ist hierfür nicht nötig. Bei sogenannten Totschlägern und Stahlruten sieht das anders aus – diese dürfen in Deutschland nicht verkauft oder gekauft werden.
Der Kauf eines Teleskopschlagstocks ist demnach ab 18 Jahren problemlos und legal möglich – doch Vorsicht: Das Mitführen und Einsetzen eines Teleskopschlagstocks ist hingegen nicht ohne weiteres erlaubt!
Schlagstöcke gelten rechtlich als Waffe – dementsprechend ist es verboten, auch einen Teleskopschlagstock in der Öffentlichkeit mitzuführen. Das Führungsverbot in Deutschland gilt jedoch nicht für den privaten Bereich und für den heimischen Boden.
Konsequenzen: Ordnungswidrigkeit oder Straftat?
Entscheidet man sich trotz des Verbotes dazu, einen Teleskopschlagstock in der Öffentlichkeit mitzuführen, muss man mit einer Strafe rechnen. Das Mitführen im Alltag gilt dabei als Ordnungswidrigkeit, die mit Geldbußen zwischen 30 Euro und mehreren Hundert Euro geahndet werden kann – laut §53 WaffG sind Bußgelder von bis zu 50.000 Euro möglich. Darüber hinaus kann der Schlagstock unter Umständen auch eingezogen werden.
Anders sieht das Ganze bei öffentlichen Vergnügungen, Volksfesten, Sportveranstaltungen oder ähnlichen Events aus. Führt man hier einen Schlagstock mit, begeht man damit eine Straftat nach §52 WaffG, die mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder mit einer Geldstrafe belegt werden kann. Ausnahmen gibt es nur dann, wenn der Teleskopschlagstock aus beruflichen Gründen oder zum Sport mitgeführt wird. Auch der generelle Transport eines Teleskopschlagstocks, beispielsweise im Auto, ist nicht verboten, sofern sich der Schlagstock in einem verschlossenen Behältnis befindet.
Geht man sogar einen Schritt weiter und wird mit einem ausgefahrenen Schlagstock und der Absicht erwischt, diesen auch einzusetzen, kann man nach §224 StGB wegen gefährlicher Körperverletzung angezeigt und entsprechend bestraft werden.
Kann man einen Teleskopschlagstock zur Notwehr oder Selbstverteidigung nutzen?
Besitzt man in den eigenen vier Wänden einen Teleskopschlagstock und setzt man diesen auch beispielsweise bei einem Einbruch oder einem Raub aus Notwehr gegen einen Angreifer ein, muss man ebenfalls mit Konsequenzen rechnen. Stimmt die Verhältnismäßigkeit, wird der Einsatz des Teleskopschlagstocks meist als Ordnungswidrigkeit geahndet – nicht selten kommt jedoch auch schwere Körperverletzung zur Anklage hinzu. Generell muss man dabei beachten, dass auch Notwehr nur dann gerechtfertigt ist, wenn die Verhältnismäßigkeit stimmt. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn man sich als Frau gegen einen körperlich überlegenen Mann behaupten muss oder wenn man vom Angreifer ebenfalls mit einer Waffe bedroht wird.
Grundsätzlich ist jedoch dem Otto-Normalverbraucher die Selbstverteidigung mit einem Schlagstock nicht erlaubt – dies ist lediglich der Polizei und privaten Sicherheitsunternehmen vorbehalten.
Vorteile & Nachteile eines Teleskopschlagstocks
Obwohl ein Teleskopschlagstock nicht legal mitgeführt werden darf und obwohl er auch grundsätzlich in Notwehr nicht gern gesehen ist, überzeugt er durch einige Vorteile, die man sich auch für den Umgang mit legalen Alternativen zunutze machen kann. Mit einem Teleskopschlagstock kann man beispielsweise Messerangriffe abwehren, während man aufgrund der Griffigkeit von einem Gefühl der Sicherheit profitieren kann – immerhin lässt sich ein Teleskopschlagstock mit solchen Eigenschaften nicht so leicht aus der Hand reißen. Darüber hinaus ist gerade ein Teleskopschlagstock einfach zu verstauen und in der Regel auch sehr leicht, sodass er auch von schmächtigen und schwächeren Personen getragen werden kann.
Neben der gesetzlichen Lage, die das Mitführen und den Einsatz eines Teleskopschlagstocks zumindest teilweise verbietet, gehört auch der schwierige Umgang mit dem Stock zu seinen Nachteilen. Wie auch bei vielen anderen Methoden zur Selbstverteidigung gilt auch hier: Der Umgang mit einem Teleskopschlagstock ist leicht zu erlernen, aber schwer zu meistern. Ein effektiver Einsatz ist demnach nur mit ausreichend Übung möglich.
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Teleskopschlagstock verboten? Alternativen im Überblick
Teleskopschlagstöcke sind im zivilen oder privaten Bereich kaum empfehlenswert: Man darf sie generell nicht mitführen und auch zur Selbstverteidigung beziehungsweise zur Notwehr sind sie nur bedingt erlaubt. Eine empfehlenswerte Alternative zum Teleskopschlagstock ist deshalb Kubotans oder Tactical Pens: Mit diesen legalen Schlagwaffen kann man sich im Notfall effektiv verteidigen, sofern man im Umgang damit geübt ist.
Beim Kubotan handelt es sich dabei um einen 13 bis 15 Zentimeter langen Stock, den man beispielsweise am Schlüsselbund mitführen kann. Der geriffelte Stock ist dabei meist aus Holz, Metall oder Kunststoff gefertigt – ebenso wie der Tactical Pen, den man nicht nur zum Schreiben, sondern auch zur Selbstverteidigung einsetzen kann. Ähnliches gilt für die sogenannten Selbstverteidigungsschirme, die ebenfalls aus Metall gefertigt sind und in Notsituationen auf verschiedenen Arten zur Selbstverteidigung genutzt werden können.
Hat man nicht die Zeit oder nicht die Kraft, um den Umgang mit einer solchen Schlagwaffe zu erlernen, kann man alternativ dazu auch das altbewährte Pfefferspray oder CS-Gas zur Selbstverteidigung nutzen. Während das Pfefferspray dabei grundsätzlich nur als Tierabwehrspray verkauft werden und auch nur als solches eingesetzt werden darf (außer zur Notwehr), ist das CS-Spray komplett legal erhältlich – bei alkoholisierten Personen oder bei Personen unter Drogeneinfluss ist es jedoch möglich, dass das CS-Spray nicht die gewünschte Wirkung entfaltet.
Hallo, bin zufällig auf diese schöne Seite gestoßen und finde sie sehr informativ. Wie ist das, wenn man als Mitarbeiter in einem privaten Sicherheitsunternehmen arbeitet – benötigt man dann zum Führen eines Teleskopschlagstocks einen kleinen Waffenschein oder läuft das anders? Beste Grüße!