Das FLIR Scout PS24 liegend auf der Verpackung

Das Nachtsichtgerät im Praxis-Test

Wie bereits im ersten Teil über das FLIR Scout PS 24 Wärmesicht-Gerät angekündigt, folgt nun ein ausführlicher Testbericht mit unseren Eindrücken.

Die Bedienung wurde ja bereits im ersten Teil unseres Tests angesprochen.

Ganz vorne an der Nachtsichtkamera ist der rote Power-Button. Zum einschalten wird dieser kurz gedrückt, und das Gerät ist nach knapp zwei Sekunden betriebsbereit. Es startet dabei immer im „white hot“ Modus.
Zum Ausschalten muss der Knopf etwas länger gedrückt werden. Dass das Flir ausgeschaltet wurde, merkt man daran dass die Button-Beleuchtung erlischt. Ein sehr praktisches Detail.

Das FLIR Scout PS24 liegend auf der VerpackungNachdem man den „Scout“ eingeschaltet hat, sollte man kurz das Bild überprüfen, und eventuell die Sicht mit dem Dioptrin-Regler anpassen. Grundsätzlich lässt sich das Flir Scout wesentlich besser ohne Brille nutzen. Die Augenmuschel aus Gummi schließt dann ordentlich ab und das Auge ist näher am „Bildschirm“, welcher das Wärmebild darstellt. Eine Anwendung mit Brille war zwar möglich, aber unpraktisch.

Grundsätzlich ist es egal, ob man das Flir bei Tageslicht oder bei Dunkelheit verwendet. Da die Bilddarstellung Temperaturunterschiede anzeigt, kann man auch tagsüber den gleichen Effekt erreichen. Führt man das Flir zum ersten Mal an’s Auge, sieht man erstmal eine Art Schneelandschaft. Das hängt vom Motiv ab, es kann auch einfach eine abstrakte Darstellung in Graustufen sein.
Man kann die Darstellung aber sehr schnell interpretieren und erkennt die Umgebung genau wieder. Daher empfiehlt es sich natürlich, mit dem FLIR Scout PS 24 erstmal im hellen zu „üben“, um ein Gefühl für den Seh-Eindruck zu bekommen.

Als nächstes sollte man mit dem Helligkeitsregler die Displayhelligkeit anpassen. Das erfolgt durch ein paar einfache Knopfdrücke, hierbei wechselt die Helligkeit einige Stufen herunter, und anschließend wieder herauf. Nachts reichte mir allerdings grundsätzlich die niedrigste Stufe.

 

Das Wärmebild einer sitzenden Katze

Nachdem man erfolgreich ein lohnenswertes Ziel für die Wärme-Sicht entdeckt hat, bietet es sich an die unterschiedlichen Darstellungsoptionen auszuprobieren. Die Grundeinstellung, „white hot“, hebt warme Bereiche im Sichtfeld hervor. Mit einem Druck auf den entsprechenden Knopf gelangt man in den „dark hot“ Modus. Dies invertiert die vorherige Sicht und erinnert im ersten Moment an eine schwarz-weiß Version der normalen Sicht.
Der meiner Meinung nach interessanteste Modus folgt allerdings noch. Im „instant alert“ Modus werden die Ziele rot dargestellt. bei meinem Beobachtungen also die Katze auf der Terrasse, einige Rehe nachts auf einer Weide, und einige Feldhasen. Sie heben sich deutlich mit einer roten Kennzeichnung vom restlichen Bereich ab. Bei meinem Beispielbild sieht man sehr gut die warme Katze. Rechts daneben liegen zwei Paar Schuhe. Diese sind kälter als der Terrassenboden, und daher sehr dunkel dargestellt.

Bei zwei anschließenden Nacht Ausflügen wurde das Gerät dann noch mehr getestet. Um es kurz zusammenzufassen:

Die Feldhasen ließen sich auf eine Entfernung von 60 Metern (Google Maps) sehr gut identifizieren. Die langen Löffelohren hoben sich gut ab und waren deutlich zu erkennen. Andere Hasen in ca. 100 Metern Entfernung waren nicht mehr so deutlich zu erkennen. Größe und Form passten aber zu Hasen.

Bei einer anderen Wiese konnten wir ein Reh aufspüren. Laut Google Maps war dies fast 250 Meter weit weg. Da wir das Seitenprofil im Blickfeld hatten, war es gut zu erkennen. Ob es aber ein Reh, oder ein Rehbock war, konnten wir auf die Entfernung nicht mehr feststellen.

Die Bilder des Herstellers sind eventuell mit einem anderen Gerät mit besserer Auflösung oder Zoomfunktion aufgenommen worden. Allerdings haben wir hier auch keine Angaben zu der Entfernung, aus der die Bilder gemacht wurden.

Ein einzelnes Reh im instant alert Modus (Herstellerfoto).
Mehrere Hirsche im white hot Modus (Herstellerfoto).
Ein einzelner Hirsch im dark hot Modus (Herstellerfoto).

 

Solche Ansichten sind uns leider nicht gelungen. Vielleicht waren wir aber auch nicht nah genug dran, auf den Herstellerbildern schauen die Wildtiere immer in Richtung der Wärmesichtkamera. Das spricht dafür, dass der Beobachter näher an den Tieren war.

Grundsätzlich ist die FLIR Scout PS 24 ein sehr faszinierendes Gerät. Es handelt sich um das Einsteigermodell der Scout Serien. Die besseren, aber noch teureren Modelle bieten bessere Funktionen. Insbesondere die Zoom-Funktion des Scout PS 32 dürfte deutliche Vorteile bieten.
Das 24er Modell eignet sich allerdings auch gut, um Wildtiere im Dunkeln finden zu können. Ob man als Jäger oder „professioneller“ Tierbeobachter damit die Tiere einwandfrei identifizieren kann, konnte ich im Test mangels unterschiedlicher Tiere nicht einschätzen. Um zu sehen, was im Revier unterwegs ist, dürfte aber auch dieses Modell bereits gut geeignet sein.

Ein nicht ganz günstiges Nachtsichtgerät, welches aber im Vergleich zu Restlichtverstärkern dank der Wärmebildtechnik eine sehr gute Sicht ermöglicht, und auch getarnte, warme Objekte sichtbar macht. Wir waren beim Test jedes Mal erstaunt, wie viele (meistens kleine) Tiere im Dunkeln auf den Wiesen versteckt sind.

 

Hier noch ein Video von Youtube, in welchem die Entfernungswahrnehmung nachvollzogen werden kann:

Habt Ihr eigene Erfahrungen mit den FLIR Scout Geräten oder anderen Nachtsicht-Lösungen? Oder Fragen zu den FLIR Modellen? Berichtet uns in den Kommentaren zu diesem Blogpost davon, wir freuen uns über jedes Feedback und jede Frage!

 

Hier geht es direkt zum Artikel in unserem Security-Shop. Weitere Modelle werden noch folgen:
Wärmebildkamera FLIR Scout PS-24

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2 Kommentare zu „Das Nachtsichtgerät im Praxis-Test“

  1. Hi!
    Ich bin des öfteren nachts draussen unterwegs, meist zur Jagd. Dafür habe ich mir ein Nachtsichtgerät von Yukon gekauft, mit dem ich absolut zufrieden bin. Bildqualität und Sichtweite sind 1a!!
    Kostenpunkt: etwas über 200€! Ein Nachtsichtgerät muss nicht immer teuer sein, es kommt aber natürlich auch an die Ansprüche drauf an.

  2. Danke für den Tollen Test Beitrag! Konnte mir sehr gute Informationen holen.
    Schöne Grüße

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