Flir Nachtsichtgerät

Nachtsichtgerät FLIR Scout PS 24 im Test

In den vergangenen Tagen konnten wir bei Obramo ein besonderes Gerät testen. Unser Lieferant stellte uns ein „FLIR Scout PS 24“ Nachtsichtgerät zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um eine kleine kompakte Wärmebildkamera, die auch bei völliger Dunkelheit und schlechten Sichtverhältnissen arbeitet. Das ist auch der wichtigste Unterschied zu Nachtsichtgeräten, welche als Restlichtverstärker oder mit Infrarotstrahlung funktionieren.

Während Wärmebildkameras vor mehreren Jahren noch unerschwinglich waren, gibt es mit den FLIR Scouts nun einige Modelle mit „moderateren“ Preisen. In unserem Fall haben wir das mit dem Scout PS 24 das günstigste Einstiegsmodell zum Test. Dieses kostet ungefähr 2000 Euro.
Die „besseren“ Modelle verfügen teilweise über höhere Auflösungen, Zoomfunktionen oder die Möglichkeit, Aufnahmen auf eine SD-Karte aufzuzeichnen.

 

Wie bereits erwähnt ist das Hauptmerkmal der FLIR Geräte, dass sie als Wärmebildkameras auf die unterschiedlichen Wärmesignaturen reagieren. Dies bedeutet konkret, dass beispielsweise eine Wiese eine Temperatur von 15°C Umgebungstemperatur hat, die Wildtiere mit ihrer Körperwärme (beim Rehkitz ungefähr 38°C) allerdings deutlich wärmer sind.
Die Kamera erfasst diesen Temperaturunterschied und macht die Wärmestrahlung sichtbar. Da das angezeigte Bild lediglich auf den Temperaturen basiert, behindern auch Rauch, Staub oder leichter Nebel die Sicht nicht. Auch die gute Tarnung eines Wildtiers wird hierdurch überlistet.
Das bedeutet, dass man auch bei völliger Dunkelheit ganz deutlich sehen kann, eine Leistung die das menschliche Auge oder Restlichtverstärker nicht erreichen können.

Form und Funktion:

Das FLIR Scout PS24 hat eine recht handliche Form. Für die Hosentasche eher nichts, dafür ist es etwas zu groß, man kann es aber in einer Beintasche oder größeren Jackentasche unterbringen. Das Gehäuse ist gummiert, das bietet einen festen Griff, und macht einen sehr soliden Eindruck. Gemäß Hersteller ist das Gerät IP-67 zertifiziert, das bedeutet es ist staubdicht und mindestens gegen Spritzwasser geschützt („gegen zeitweiliges Untertauchen geschützt“). Mit 340 Gramm ist das Gerät erstaunlich leicht. Die Maße: 172 x 59 x 62 mm. An der Seite, unterhalb der Augenmuschel, befindet sich noch ein Regler um die Dioptrin  anzupassen.
An der Unterseite ist eine Öse für die mitgelieferte Handschlaufe, und ein Stativgewinde.

Schalter des FLIR Scout


Die Bedienung:

Erfolgt über drei gummierte Schalter auf der Oberseite. Neben dem Power-Button gibt es die versteckte USB-Ladebuchse für den Akku, einen Taster für eine kleine Mini-LED-Leuchte (schätzen wir die Helligkeit mal grob auf 5 Lumen), und einen Taster um die Display-Helligkeit im Inneren der Wärmebildkamera zu justieren. Eine Zoom-Taste ist vorhanden, bei diesem Modell allerdings mit einer Pause-Funktion belegt. So lässt sich das Bild „anhalten“ und genauer betrachten. Beim FLIR Scout PS 32 kann hiermit zweifach digital gezoomt werden.

Die Taste für die LED-Lampe wechselt ihre Funktion, wenn das FLIR eingeschaltet wird. Nun kann man die unterschiedlichen Sicht-Funktionen durchschalten. Am meisten gebräuchlich dürfte die „white hot“ Einstellung sein, es gibt noch „black hot“ und vier „instant alert“ Wäremfunktionen. Die einzelnen Einstellungen im Überblick:

  1. white hot: Warme Objekte werden heller oder weiß dargestellt.
  2. dark hot: Die gleiche Darstellung invertiert. Je wärmer, desto dunkler der Bereich.
  3. instant alert 1-4: Diese Funktion ist nochmals in vier Abstufungen eingeteilt, um den Kontrast individuell anpassen zu können. Warme Objekte werden von der FLIR Software als rote Bereiche dargestellt.

Mit den einzelnen Funktionen kann man flexibel auf die Sichtbedingungen reagieren und das Bild sehr gut anpassen, um auch feine Kontraste sehr gut erkennen zu können.

 

Anwendung:

Das Scout PS 24 hat auf der Vorderseite die 19mm Linse. Dem Gegenüber sitzt auf der Rückseite eine Augenmuschel aus Gummi. Vorweg: Für Brillenträger eher nicht geeignet, je nach Brillenmodell. Das Nachtsichtgerät lässt sich zwar auch mit Brille nutzen, allerdings ist das Brillenglas anschließend verschmiert, und man kann das Gerät auch nicht perfekt ans Auge führen. Das hängt aber auch davon ab, wie viel „Schmier“ man auf dem Brillenglas „verträgt“.
Ohne Brille kann die Augenmuschel dicht abschließen und es fällt auch kein Restlicht mehr von außen auf den Blickbereich.

Innen blickt man auf das Color VGA Display, welches in diesem Fall die Auflösung des „VOX Microbolometer“ Chips mit 240 x 180 Bildpunkten wieder gibt.  Nach dem einschalten bootet das FLIR innerhalb weniger Sekunden, und gibt das aufgenommene Bild wieder. Dass man die Helligkeit regeln kann ist sehr gut. Während das Display bei Tageslicht auf der höchsten Stufe sehr gute Dienste leistet, wäre dies nachts viel zu hell. Hier ist auch die dunkelste Stufe noch relativ hell. Grundsätzlich sollte man das Nachtsichtgerät nur mit einem Auge verwenden, da es doch etwas blendet, und das Auge daher lange braucht um sich nach der Verwendung an die Dunkelheit anzupassen.

Davon abgesehen ist bereits der erste Blick durch das FLIR Wärmebildgerät faszinierend.  Eine schwarz-weiße Darstellung, in der wärmere Gegenstände und Körper heller leuchten. Das Funktionsprinzip ist schnell verstanden und man kann erfolgreich warme Dinge sichten. In unserem Fall war das erstmal die Kaffeetasse. Anschließend mussten warme LED Taschenlampen dran glauben, und alles wurde begutachtet.
Die Bedienung der einzelnen Funktionen ist eigentlich selbsterklärend und schnell verstanden.

Also wurde es Zeit, das FLIR Nachtsichtgerät auch endlich mal „in der Wildnis“ Paderborns zu testen. Und von diesem Test werden wir nächste Woche, im nächsten Blogpost, ausführlich berichten!

Bis dahin gibt es erst noch das Werbevideo des Herstellers, leider aber nur auf englisch:

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2 Kommentare zu „Nachtsichtgerät FLIR Scout PS 24 im Test“

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