Ein Artikel von Jesse Reimann von Happyhunde.de
Polizeihunde sind hoch spezialisierte Profis, die bei der Arbeit keinen Fehler machen dürfen. Das kommt in der Praxis auch selten vor, denn die Hunde tun bei der Polizei in der Regel das, was sie besonders gut können.
Neben dem Erschnüffeln bestimmter Stoffe und dem Auffinden von Spuren, arbeiten Polizeihunde im Schutzdienst. Die spannendsten Tätigkeiten eines Polizeihundes stellen wir dir jetzt vor.
1. Sprengstoff schnüffeln
Besonders gut ausgebildete Hunde erkennen den Geruch aller gängige Sprengstoffe. Neben dem Klassiker TNT müssen die Hunde alle anderen Arten von Sprengstoff sowie selbstgebastelte Bomben und deren Zubehör erschnüffeln können.
Das ist eine unglaubliche Leistung, denn es gibt unzählige chemische Verbindungen, die das Zeug zur Bombe haben.
Zum Einsatz kommen die Supernasen im Grenzbereich, auf Flughäfen und bei der Gebäudesicherung (z.B. bei einer bestehenden Bombendrohung).
2. Drogenspürhunde
Der Klassiker ist natürlich der Hund, der am Zoll an der Kaffeedose riecht und das darin versteckte Rauschgift sofort wittert. Auch diese Hunde müssen Dutzende verschiedene Drogen und berauschende Substanzen kennen. Neben natürlichen Drogen wie Marihuana, zählen auch chemische oder flüssige Designerdrogen dazu.
Die Drogen werden oft in Lebensmitteln versteckt oder mit ihnen vermischt. Drogenspürhunde müssen genau unterscheiden können, was wirklich der Ernährung dient und was „heiße Ware“ ist.
3. Fährtenhunde
Diese vierbeinigen Experten finden auch noch so kleine Spuren an Tatorten. Hat sich ein Verdächtiger von seinem Schlafplatz an einen anderen Ort begeben, kann der Hund dessen komplette Fährte wittern und ihr folgen. Menschen hinterlassen für Hunde jederzeit gut nachvollziehbare Spuren.
Besonders gut können die Supernasen Spuren auf natürlichen Böden oder in der Vegetation nachverfolgen. Selbst auf Asphalt funktioniert der Wahrnehmungssinn der Tiere: Menschen ziehen eine Duftspur hinter sich her, die für Kommissar Hund mehrere Stunden wahrnehmbar bleibt.
Diese tierischen Experten können auch feststellen, ob ein Verdächtiger beispielsweise eine Tatwaffe in der Hand hatte oder nicht. Schweiß und der typische Körpergeruch eines Menschen reichen für den Hund aus. Vor Gericht gelten die Beweise trotzdem nur, wenn zusätzlich Fingerabdrücke gefunden wurden.
4. Leichenspürhunde
Ein Mensch ist verschwunden oder in einer Wohnung wurde vermutlich ein Mord begangen. Dann kann der Leichenspürhund erschnüffeln, ob eine Leiche in der Nähe ist oder irgendwo auf dem Boden lagen (und dann weggeschafft wurden).
Leichenspürhunde durchlaufen wie alle Polizeihunde eine mehrmonatige intensive Ausbildung und „üben“ natürlich mit dem Geruch echter Leichen. Das klingt gruselig, ist im Ernstfall aber eine wertvolle Leistung. Den Hund stört die Arbeit mit Leichen sehr wahrscheinlich wenig. Er macht nur seinen Job.
5. Schutzhunde
Polizeihundeführer verfügen über ausgezeichnete Schutzhunde. Diese kommen im Personenschutz und bei Veranstaltungen zum Einsatz.
Während kravallverdächtiger Demonstrationen, bei Staatsempfängen oder nach Fußballspielen sitzen die Polizisten auf vier Pfoten meistens gut sichtbar und einsatzbereit in einem Hundekäfig.
Bleibt es ruhig, bleiben die Hunde dort, kommt es zu Auseinandersetzungen sind die Hunde schnell zur Stelle. Zum eine schützen sie ihre Führer, zum anderen fühlen sich viele gewaltbereite Menschen beim Anblick eines Polizeihundes schon verunsichert.
Die Hunde sind so ausgebildet, dass sie auf Aggression mit Gegenaggression reagieren. Dabei können sie sehr gut unterscheiden, ob es sich um einen gewaltbereiten Angreifer oder einen Beamten im Dienst handelt.
Fazit
Polizeihunde sind Profis, die bei ihrem Job hauptsächlich die Nase einsetzen. Der andere Bereich, in dem Hunde im Polizeidienst gebraucht werden, sind der Personenschutz und das Zurückdrängen aggressiver Angreifer. Im Einsatz sind nur hochintelligente Hunde, die bereit sind, jeden Tag ihr Bestes zu geben.